5. Etappe, Greifenburg -- Spittal (ca. 43 km)
Über Gerlamoss nach Lind Mit gemischten Gefühlen starten um ca.10 Uhr. War es das jetzt mit dem Unwetter, oder geht es gleich wieder los? Zumindest ist es gegenüber gestern empfindlich abgekühlt. Die Bergflanken sind in watte-weiße Wolken gehüllt, während sich darüber scheinbar die Sonne durchsetzt. Dort, wo die Sonne hinscheint, ist es dann auch gleich wieder rel. warm.
Zunächst müssen wir erst einmal wieder
den Berg hinauf und zur Radstrecke (ca. 40 Höhenmeter). Auf wenig
befahrenen Straßen geht es zunächst meist durch den schattigen,
kalten Wald abwärts bis vor Steinfeld.
Die Alternativ-Route führt über ca. 10 km auf einer alten Bundesstraße mit geringerem Verkehr, allerdings ohne Randstreifen o.ä. Vor allem bis Lengholz geht es mehrfach auf und ab. Das Freskenkirchlein liegt leider nicht direkt an der Straße, sondern oberhalb des Ortes Gerlamoos. Ein Schild für Wanderer am Ortseingang von Gerlamoss zeigt 25 Min. Gehzeit an. Da wir heute noch weitere Hügel vor uns haben und das Wetter auch nicht so sicher ist, belassen wir es dabei, das Kirchlein aus einer gewissen Entfernung gesehen zu haben, und radeln weiter. Ab Lengholz haben wir die alte Bundesstraße, die jetzt rel. flach verläuft, fast für uns allein. Den höher gelegenen Ortskern von Kleblach können wir auf einem für Radler freigegebenen Anliegerweg umfahren und kommen auf diese Weise recht bequem zur Draubrücke. Diese nutzen wir, um auf die andere Seite nach Lind überzusetzen. Lind macht auf uns einen ganz hübschen Eindruck. Im Ortskern gibt es gleich mehrere Möglichkeiten für eine Einkehr direkt am Weg. Auch wir nutzen die Gelegenheit für eine kurze Rast, (sicherheitshalber) unter einer Überdachten Terrasse. Inzwischen scheinen sich wieder mehr und mehr die Wolken durchzusetzen.
Von Lind nach Rosenheim Jetzt kommt der schönste Abschnitt der heutigen Etappe. Hinter Lind kommt eine schöne Strecke leicht abwärts durch das immer enger werdende Tal (Straße ohne nennenswerten Verkehr).
Aus der Entfernung könnte man meinen, dass ein massiver Riegel das Tal versperrt. Aber es gibt bei Sachsenburg einen schmalen Durchlass, den sich die Drau in einer 180-Grad-Schleife geschaffen hat -- so einer Art Kärtner Variante der Westfäliche Pforte bei Minden. Dahinter wird das Tal dann deutlich breiter. Wir fahren durch Möllbrücke und dann geht es auf ruhigen Straßen durch Felder und Wiesen flach weiter. So gelangen wir nach Rosenheim. Ein Blick zurück zeigt ein bizarres Wolkenschauspiel über dem Bergriegel, durch den wir gerade gekommen sein. Es scheint als würden die Wolken, die uns entgegenkommen, daran hängenbleiben und sich aufstauen.
Von Rosenheim nach Spittal Ab Rosenheim führt der Weg dann aber nicht mehr am Ufer entlang, sondern wir müssen oben am Hang entlang über die Orte fahren. Das bedeutet nicht nur, dass wir hoch nach Baldramsdorf müssen, sondern auch, dass wir die nächsten Kilometer bis zum Ortsrand von Spittal auf der Straße fahren müssen. Schön ist das nicht gerade. Immerhin gibt es zeitweise einen schmalen Seitenstreifen und der Autoverkehr hält sich in Grenzen. (Die Alternativ-Route auf der anderen Drau-Seite führt teilweise über die Bundesstraße. Das sieht auch nicht verlockend aus.) Als wir uns bis Baldramsdorf hochgekämpft haben, wir es immer dunkler und einzelne Tropfen fallen. Wir ziehen sicherheitshalber unsere Jacken. Erstens beginnt es frisch zu werden. Zweitens möchte ich bei der Abfahrt nicht anhalten müssen und meine Jacke auf einem schmalen Seitenstreifen anziehen müssen.
Also geht es die nächsten Kilometer wieder zur Drau runter, die wir dann überqueren und nach Spittal reinfahren. Unsere Jacken hätten wir uns schenken können, denn es wird jetzt wieder heller. Unser Hotel Edlinger Wirt liegt im Ortsteil Edlingen
direkt an der Villacher Straße. Dies ist die Hauptverkehrsader durch
Spittal, wo der komplette Verkehr durch muss. Entlang der Straße
befindet sich mehr oder weniger ein Gewerbegebiet.
Wir kommen um ca. 14.15 Uhr am Hotel an. Wir haben
ein kleines, aber geschmackvoll-gediegen eingerichtetes Zimmer (Zi. 214)
mit einem Balkon (den wir später aufgrund des Wetters aber leider
nicht nutzen können).
Stadtrundgang: zum Kaffeetrinken ins Schloss Bei unserem Stadtrundgang haben wir Glück. Auf dem Weg zu Fuß ins Zentrum (ca. 10-15 Min.) über die ruhhige Edlinger Str. gibt es nur einen kurzen Schauer. Im Zentrum geht es zuerst zum Schloss Porcia. Auf der Parkseite des Schlosses gibt es ein prima Konditorei-Cafe. Auf der Gartenterrasse hat man einen schönen Blick in den Park.
Der Kuchen ist aber auch nicht schlecht. Ich habe Himbeer-Mohn-Torte, Isi nimmt Obst-Schnitte. Auch der Milch-Kaffee ist lecker. Das Schloss hat aber auch innere Werte, besonders den architektonisch sehenswerten Innenhof. Dessen Besichtigung ist zurzeit allerdings etwas kompliziert, da im Innenhof eine Theater-Bühne aufgebaut ist, wo gerade ein Stück aufgeführt wird. Außerdem befindet sich im Schloss ein Museum. Gegen eine Kaution von 7 Euro darf man aber kurz in den Innenhof des Renaissance-Bauwerks und sich diesen ein wenig ansehen.
Auch um das Schloss herum gibt es schöne Häuserfassaden zu sehen. Der Genuss wird allerdings leider durch den starken Autoverkehr engeschränkt.
Zum Hotel kommen wir trockenen Fußes zurück. In der Zwischenzeit scheint wieder die Sonne. Im Hotel essen wir zu Abend. Besonders der Marillen-Palatschinken hat es uns angetan. Vor die Tür wollen wir nach dem Essen nicht
mehr, denn draußen regnet es sich inzwischen mit Blitz und Donner
ein. Und es soll den ganzen Abend und bis tief in die Nacht hinein nicht
aufhören. Das ist nicht gut, denn morgen haben wir laut Bikeline fast
nur unbefestigte Strecken.
Fazit 5. Etappe Die heutige Etappe fanden wir am schwächsten. Landschaftlich ist es gar nicht so schlecht. Allerdings haben uns die langen Abschnitte über Straßen mit mehr Autoverkehr dann doch etwas genervt. Das Stück Alternativ-Route auf der alten Bundesstraße zwischen Steinfeld und Lind haben wir uns freilich selbst eingebrockt. Am meisten Spaß hat uns der Abschnitt zwischen Lind und Sachsenburg gemacht. |